In einer Sonder-Vorstandssitzung hat sich der Verein „Neuland e.V. – Verein für tiergerechte und umweltschonende Tierhaltung in der Landwirtschaft“ intensiv mit den Vorwürfen gegen einen Hähnchen-Betrieb befasst, der nicht den Richtlinien entsprechende Lieferungen an die Neuland-Vermarktungs GmbH Bad Bevensen geleistet hat. Zu den Vorwürfen und dem Ergebnis der gestrigen Sitzung erklärt Neuland e.V.:

Wir tragen als Verein und Lizenzgeber eine Verantwortung für die jetzt offenbar gewordenen Kontroll- und Sanktionslücken. Auch wenn ein Betrug nie auszuschließen ist, bedauern wir, ihn nicht früher erkannt zu haben. Es tut uns außerordentlich leid, wir entschuldigen uns bei allen Verbraucherinnen und Verbrauchern und auch bei den aufrechten Neuländerinnen und Neuländern, die ebenfalls unter dem Betrug leiden. Es wird eine Kraftanstrengung sein, enttäuschtes Vertrauen wieder aufzubauen.

Den Betrug werden wir mit allen uns und der Vermarktungs-GmbH Bad Bevensen zur Verfügung stehenden Mitteln ahnden. Die Beratungen über Konsequenzen sind mit der heutigen Sitzung noch nicht beendet, es wurden jedoch folgende erste Schritte vereinbart:

  • Höhere Kontrolldichte: Der vom Neuland e.V. bereits vor den bekanntgewordenen Vorwürfen eingeschlagene Weg zur höheren Kontrolldichte wird fortgesetzt.
  • Lückenlose Warenflusskontrolle: Im Besondern verstärken wir die Kontrollen des Warenflusses zwischen den einzelnen Stufen der Erzeugung bis zur Ladentheke.
  • Geschlossene Neuland-Kreisläufe: Der Zukauf von Küken, der in diesem Fall als Lücke im Besonderen identifiziert wurde, soll vermieden werden, indem die Aufzuchtkapazitäten auf Neuland-Betrieben ausgebaut werden.
  • Weitere Konsequenzen: Der Vorstand erwartet, dass die Vermarktungs-GmbH in ihrer morgigen Gesellschafterversammlung den Vorfall intensiv berät und für sich die notwendigen Konsequenzen zieht.
  • Beauftragung externer Überprüfung: Zusätzlich wird der Neuland e.V. eine unabhängige Überprüfung der Vermarktungs-GmbH in Bad Bevensen beauftragen.

Die drei Trägerverbände von Neuland e.V., die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Deutsche Tierschutzbund (DTSchB), sind sich einig, dass die Landwirte, die mit ihrem besonders respektvollen Umgang mit Tier und Umwelt vorangehen, auch weiter eine wirtschaftliche Perspektive behalten müssen. Seit 25 Jahren bietet der Neuland e.V. dafür einen Rahmen und wird dies konsequent fortsetzen. Neuland hat gezeigt, dass eine artgerechte Tierhaltung in der Praxis möglich ist und damit einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, die Intensivtierhaltung gesellschaftlich in Frage zu stellen und Verbraucherinnen und Verbrauchern eine tiergerechte Alternative zu bieten. Umso bedauerlicher ist der aktuelle Vorfall.

Hinweis an die Redaktionen: Für Nachfragen ist der Bundesgeschäftsführer Neuland e.V., Jochen Dettmer, unter der Handynummer 0172 / 81 26 337 erreichbar.

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