Eigentlich wollte Frank Bauermeister Kfz-Mechaniker werden. Eigentlich. Den Ausbildungsplatz hatte er schon so gut wie in der Tasche. Aber da war dieser Bekannte von seiner Oma, mit dem sie immer in die Sauna ging. Der war Fleischer und suchte einen Auszubildenden. Der junge Frank stellte sich dort vor und begann kurz darauf seine Fleischer-Lehre. „Das hat sich irgendwie so gefügt“, sagt er heute rückblickend und muss ein bisschen schmunzeln. Unter jugendlichen Leichtsinn verbucht er diese Entscheidung aber nicht, im Gegenteil: Er hat sie nie bereut.

Seit 1992 existiert die Fleischerei Frank Bauermeister in der Danckelmannstraße in Berlin-Charlottenburg nun schon. Ihm war relativ schnell klar, dass für ihn die Fleischqualität konventionell gehaltener Tiere auf lange Sicht nicht in Frage kommt – damit war er schlichtweg „unzufrieden“, erzählt er.  Der Fleischermeister machte sich also auf die Suche nach einem neuen Lieferanten. Auf der Internationalen Grünen Woche lernte er dann NEULAND kennen. Das war 1993. Für Frank Bauermeister war schnell klar, dass er NEULAND betreten möchte. „Die Qualität war das ausschlaggebende Kriterium“, erinnert er sich. Für ihn eine einfache Rechnung: „Nur vernünftig gehaltene Tiere, die vernünftiges Futter bekommen, liefern gute Fleischqualität.“ Und bei Frank Bauermeister kommt nur beste Ware in die Wurst. Mit dem Fleisch von NEULAND-Tieren war der Meister zufrieden. Abgesehen davon: „Wurst machen ist nicht gleich Wurst machen“, sagt er. Jeden Tag steht der Meister noch in der Wurstküche und geht seinem Handwerk nach, das gleichzeitig seine Passion ist. Denn neben genannter Qualität braucht es auch „viel Leidenschaft und Fingerspitzengefühl“. Seine Kunden wissen das zu schätzen – die meisten sind ihm seit Jahrzehnten treu. Daran änderte auch die Umstellung auf NEULAND nichts. Anfangs war noch ein Halb-halb-Sortiment geplant, also die eine Hälfte konventionelle Ware, die andere Hälfte NEULAND. Aber halbe Sachen sind nichts für Frank Bauermeister – entweder ganz oder gar nicht: „Wir sind dann einfach ins kalte Wasser gesprungen.“ Mit ,wir` meint er seine damalige Frau und seine gesamte Belegschaft. Er bekam die nötige Rückendeckung: „Ich musste kaum Überzeugungsarbeit leisten.“ Klar, Fleischer des Vertrauens sei nun mal Fleischer des Vertrauens.

Dennoch legt er Wert auf geschultes Personal, falls doch mal Fragen seitens der Kunden kommen. Sein Standort in der Danckelmannstraße habe es ihm allerdings auch leicht gemacht. Die linke Besetzer-Szene aus den 80er Jahren ist dort mittlerweile sesshaft geworden und damit auch das Bewusstsein für gesunde Ernährung, Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Anfang der 90er begann ja bei vielen das „große Umdenken“, wie es Bauermeister nennt. BSE, Vogel- und Schweinegrippe – Angst und Unsicherheit hat die Verbraucher für gesunde Lebensmittel sensibilisiert. „Davon haben wir profitiert, ganz klar“, erklärt er. „Wären wir weiter die konventionelle Schiene gefahren, gäbe es uns heute nicht mehr“, davon ist er überzeugt. Auch als sämtliche Bio-Märkte innerhalb kürzester Zeit aus dem Boden schossen, konnte der Berliner Fleischermeister die Stellung halten. Frank Bauermeister hat sich mit der Umstellung auf NEULAND eine Nische geschaffen, in der er sich wohlfühlt. Aus menschlicher Sicht. Und als Geschäftsmann.