Iden, 18. Dezember 2017: „Wir haben mit der betäubten Ferkelkastration durchweg gute Erfahrungen gemacht“, betonte Jochen Dettmer, Vorstandssprecher von NEULAND e.V., während einer Vorführung im Zentrum für Tierhaltung und Technik der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau des Landes Sachsen-Anhalt.

Das NEULAND-Qualitätsfleischprogramm aus besonders tiergerechter Haltung setzt seit 2008 bei der betäubten Ferkelkastration das Gerät PIGNAP der Schweizer Firma agrosystems ein. Dabei werden Ferkel 90 Sekunden mit dem Narkosegas Isofluran betäubt und dann schmerzfrei kastriert. Gegen den postoperativen Wundschmerz wird 20 Minuten vor dem Eingriff ein Schmerzmittel verabreicht. Nach der Kastration wachen die Ferkel schnell wieder auf und können sofort wieder zur Muttersau gesetzt werden. Für diese Form der betäubten Ferkelkastration gilt momentan noch eine Tierarztpflicht. In der Schweiz dürfen die Landwirte nach einer Sachkundeunterweisung das Verfahren selbst durchführen.
Da Isofluran noch nicht zugelassen ist, (die Zulassung ist beantragt), muss das Narkosegas vor der Anwendung vom Bestandstierarzt umgewidmet werden.
Jochen Dettmer hält das Verfahren für „praxisreif“. Die betäubte Ferkelkastration mit Isufloran sei eine gute Alternative zur Ebermast und zum Spritzen gegen Ebergeruch mit Improvac. Damit hat NEULAND einen wichtigen Beitrag zur Wahlfreiheit für die Verfahren geleistet, denn ab dem 1.1.19 wird die betäubungslose Ferkelkastration gesetzlich verboten. Die Branche muss sich also bald entscheiden, welchen Weg sie einschlagen will. NEULAND stellt das Betäubungsgerät auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin (19.- 28.1.18) in Halle 25 vor.

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