Gemeinsame Presseerklärung NEULAND e.V. mit seinen Trägerverbänden: Deutscher Tierschutzbund, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL)

Bonn, Berlin 12.9.14
NEULAND zieht weitere strukturelle und personelle Konsequenzen aus massiven Richtlinienverstößen. Trägerverbände einigen sich auf weiteres Vorgehen: Mehr Kontrollen, klarere Strukturen. Konsequenzen in den Vermarktungs GmbH´s

Aus den im April bzw. Juni dieses Jahres bekannt gewordenen einzelnen, aber schwerwiegenden Richtlinienverstößen bei einem Geflügelmast- und Schlachtbetrieb sowie den NEULAND-Vermarktungsgesellschaften in Bad Bevensen und in Überlingen als Lizenznehmer, zieht  der Verein Neuland e.V. als Lizenzgeber weitere strukturelle und personelle Konsequenzen.

Wie der NEULAND-Verein und die drei Trägerverbände – die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Deutsche Tierschutzbundes (DTSchB) – mitteilen, umfassen diese weiteren Konsequenzen folgendes:

  • Der NEULAND-Verein würdigt den Beschluss des Aufsichtsrates der NEULAND Produktvermarktungs GmbH Bad-Bevensen, sich von seinem bisherigen Geschäftsführer zu trennen. Der NEULAND e.V. als Lizenzgeber sieht darin einen wichtigen Schritt um Vertrauen zurückzugewinnen. Der NEULAND e.V. hatte auf diesen Schritt gedrungen.
  • Der NEULAND-Verein unterstützt die Gründung einer Erzeugergemeinschaft von NEULAND-Bauern in Süddeutschland. Mit dieser Erzeugergemeinschaft soll in absehbarer Zeit ein Lizenzvertrag zur Herstellung und Vermarktung von NEULAND-Waren abgeschlossen werden. Der Lizenzvertrag mit der bisherigen Vermarktungsgesellschaft und dessen Geschäftsführer wird beendet. Durch die Erzeugergemeinschaft werden die NEULAND-Landwirte auch im Süden stärker mit in die Verantwortung für die Vermarktung eingebunden.
  • Der NEULAND-Verein strukturiert die Kontrolle der Betriebe neu, insbesondere die Kontrolle der Warenflüsse im Programm. Die Dichte der von externen zertifizierten Kontrollstellen durchgeführten Kontrollen wird verstärkt. Die Auswertung der Kontrollergebnisse wird auf eine breitere Basis gestellt und Aufgabe einer Kontrollkommission, in der die Trägerverbände direkt vertreten sein werden. Der Sanktionsmechanismus wird ebenfalls neu geordnet, um ihn effektiv anzuwenden.
  • Gegründet werden soll zudem ein Markenverbund, den die Lizenznehmer, im Besonderen die Vermarktungsgesellschaften bilden. Der Markenverbund soll die Markenführung betreiben, also Werbung, Marketing und Akquise. Die Richtlinienhoheit bleibt allein bei dem Verein Neuland e.V., ebenso mögliche Forschung und Öffentlichkeitsarbeit.

Der NEULAND e.V. und die Trägerverbände nehmen die aktuelle Situation zum Anlass, auch über die aufgezeigten Bereiche hinaus das Programm weiter zu entwickeln. Dabei werden alle beteiligten Ebenen von der Erzeugung bis zur Vermarktung, einschließlich der Beratung, sowie externes Know-how einbezogen.

„Wir haben verstanden und lernen aus den Fehlern der Vergangenheit. Wir sind noch nicht über den Berg, aber überzeugt, mit den Entscheidungen und Weichenstellungen den Grundstein für ein neues, noch erfolgreicheres Neuland-Projekt gelegt zu haben. Das NEULAND-Programm ist in einer Zeit, in der artgerechte, bäuerliche Tierhaltung zu einem bedeutenden Einkaufskriterium in der Breite wird, wichtiger denn je. Wir bedanken uns bei den Marktpartnern von NEULAND, dass sie dem Programm auch in den letzten Monaten treu geblieben sind, vor allem bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern, die sich bewusst für NEULAND-Fleisch aus besonders artgerechter und umweltschonender Tierhaltung entscheiden. Dieses Vertrauen ist für uns Verpflichtung“, fasst Wolfgang Apel, Vorsitzender des NEULAND e.V., zusammen.

V.i.S.d.P. Jochen Dettmer, Bundesgeschäftsführer NEULAND e.V., Telefon 0172/8126337, Baumschulallee 15, 53115 Bonn

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