Berlin, den 11.11.22
Der NEULAND e.V. begrüßt die kürzlich vom Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) verabschiedete Stellungnahme für eine nachhaltige Strategie für pflanzliches Eiweiß und Öl. Der Vorstandssprecher von NEULAND e.V. Jochen Dettmer, hat als Experte die Erarbeitung der Stellungnahme unterstützt. Berichterstatter war Lutz Ribbe, der die deutschen Umweltverbände in Brüssel vertritt.
Bei der Stellungnahme geht es nicht nur darum den Anteil von Eiweiß- und Ölpflanzen in der EU zu erhöhen, um sich von den umweltschädlichen Sojaimporten aus Südamerika unabhängiger zu machen. Es geht vielmehr um einen systemaren Ansatz im Zusammenhang der Änderung des europäischen Ernährungs- und Agrarsystems. So fordert der EWSA die EU-Kommission auf, eine Studie durchzuführen, um zunächst das Potential einer grünlandbezogenen Futterbereitstellung zu erkunden und das Futterpotential für Reststoffe zu ermitteln, sowie das Potential von Futterpflanzen, wie Futtergetreide, im Zusammenhang mit klimaschonenden Fruchtfolgen, zu bestimmen. Daraus würde sich das Potential zur Versorgung der europäischen Nutztierbestände ergeben und damit die für die Ernährung zur Verfügung stehende Menge von Fleisch- und Milchprodukten.
Mit diesem Ansatz verspricht sich der EWSA einen Prozess nach dem Vorbild der deutschen Zukunftskommission Landwirtschaft, der nicht ausschließlich auf Ordnungsrecht setzt und eine pauschale Reduzierung der Nutztierhaltung von 50 oder 75 % vorsieht, sondern einen Prozess der zu einer umwelt- und klimagerechten sowie tiergerechten Nutztierhaltung in der EU führt. Dafür ist auch eine Änderung des Konsum- und Ernährungsverhaltens notwendig.
Die Stellungahme ist zu finden unter NAT/856 auf der Homepage des EWSA: http://www.eesc.europa.eu und hier: Eiweißstrategie
Das NEULAND-Qualitätsfleischprogramm ist seit über 30 Jahren Pionier in der Tierwohlkennzeichnung und zeigt eine zukunftsweisende Nutztierhaltung auf.