Berlin, den 7.9.21 Immer wieder wird behauptet, dass Auslauf- und Freilandhaltung in der Schweinehaltung ein hohes Risiko im Zusammenhang mit der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest bedeutet und darum für diese Betriebe ein pauschales Aufstallungsgebot zu fordern ist.
„Derartige Forderungen lehnen wir ab, da es nach bisherigem Kenntnisstand keine wissenschaftliche Begründung für eine höhere Gefährdung durch Freiland- Auslauslaufbetriebe und Betriebe mit Offenfront bei Einhaltung der Schweinehaltungshygiene VO, gibt. Entsprechend gibt es auch keine Belege dafür, dass die üblichen „geschlossenen“ Ställe mit Vollspaltenböden ein geringeres Risiko aufweisen. Wir freuen uns, dass die Sonderagrarministerkonferenz am 1.9.21 keine pauschale Kritik an der Auslauf- und Freilandhaltung geäußert hat und vielmehr gefordert hat, die Risiken von Eintragungspfaden auch durch belebte Vektoren für den Eintrag in Hausschweinebestände zu klären und ggf. bestehenden Forschungsbedarf zu identifizieren sowie gemeinsame Empfehlungen zur ausreichenden Biosicherheit der Auslauf- und Freilandhaltung zu entwickeln. Wir unterstützen auch die Forderung, dass der Bund und die Länder die Chancen nutzen, die erforderlichen Schritte zum notwendigen Umbau in der Schweinehaltung im Sinne des Kompetenznetzwerkes Nutztierhaltung (Borchert-Kommission) voranzutreiben und zeitnahe Verbesserungen im Tierschutz zu erwirken,“ so der Vorstandssprecher des NEULAND-Verein, Jochen Dettmer.
„Tierschutz und Seuchenschutz müssen kein Gegensatz sein. Unverständlich ist in diesem Zusammenhang auch warum nicht die Impfstoffentwicklung beschleunigt worden ist. Nur impfen schützt die Schweine erfolgreich vor dem Virus. Dass Töten von befallenen Beständen würde dann auch entfallen. Nur durch eine konsequente Impfstrategie könnte die Schweinepest eingedämmt werden“ so Jochen Dettmer abschließend.
Weitere Info bei Jochen Dettmer, 0172/8126337